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Warschauer Punk Pakt

»I wanna go over the Berlin Wall«, sang Johnny Rotten in »Holidays In The Sun«, sowie »I don’t understand this bit at all«. Als dies am 14.10.1977 auf Single erschien, war Punk jedoch längst durch den Iron Curtain gesickert und es sollte nur noch 4 Tage dauern, bis die slowenischen Pankriti mit ihrer ersten Show den Durchbruch an die sozialistische Öffentlichkeit markierten – wenn auch die des Sonderfalls Jugoslawien. Aber das Jahr wartet auch mit der Gründung der Konzept-Kunst-Punkband Spions in Ungarn sowie in Polen mit der Walek Dzedzej Pank Bend und KSU auf und insofern zelebrieren wir 40 Jahre Ostblock-Punk. Falls es überhaupt eines Jubiläums bedarf, abseits der Fütterung der Aufmerksamkeitsökonomie.

Mit einer von der naTo in der Galerie KUB ausgerichteten Ausstellung mit dem leitmotivischen Titel »Warschauer Punk Pakt« lenkten die Publikationsplattform Zonic im Mai 2017 den Blick von der DDR-Szene aus auf den größeren Ex-Bruderländer-Kontext, wobei hier Polen, ČSSR und Ungarn im Vordergrund standen, um Gemeinsamkeiten wie Unterschiede im (sub-)kulturpolitisch oft gar nicht so monolithischen Block (und im Abgleich mit dem blockfreien Jugoslawien) zu fokussieren.
Gekoppelt war »Warschauer Punk Pakt« zudem mit der Ausstellung »Wutanfall«, mit der die Leipziger Fotografin Christiane Eisler die Veröffentlichung des gleichnamigen Buchs begeht, das extrem erfolgreich per Crowdfunding finanziert wurde, mit quasi-sozialistischer Übererfüllung. Sie begann 1981 noch als Studentin das Umfeld der ersten Leipziger Punkband Wutanfall zu fotografieren, woraus eine einzigartige Langzeit-Dokumentation entstand. Niemand war so nah dran wie sie, de facto embedded im frühen DDR-Punk.

Das Rahmenprogramm dazu bott u.a. einen Flashback-Trip mit dem Rammstein-Keyboarder Flake entlang der nicht zuletzt zum legendären Jarocin-Festival führenden Feeling B-Wege gen Osten sowie Präsentationen wie die von Tim Mohrs Buch »Stirb nicht im Warteraum der Zukunft«, zu Frauen im Ostblock-Punk, dem Kunst vs. Punk-Verhältnis oder der Rolle von Ungarn als Bezugsquelle und Erfahrungsraum mit Bernd Stracke (Sänger von Wutanfall und L’Attentat), Tamás Rupaszov (von Trottel) sowie dem Film »East Punk Memories«.

Zur Finissage gab es zudem »Warsaw Punk Pact« als Mini-Festival: mit Kretens, einer ersten Punkbands Budapests, der Hardcore-Legende Moskwa aus Łódź, der Spät-1980er-Gründung Davová Psychóza aus Bratislava sowie Küchenspione und Namenlos für die Ex-DDR, wobei letztere, eine massiv verfolgte Berliner Band der ersten Generation, sogar mit der ursprünglichen Sängerin Jana Schloßer antraten.

Nach dem erfolgreichen Programm im Mai dieses Jahres, erlebte das Projekt »Warschauer Punk Pakt« zum Ende des Jahres einen besonderen Abschluss. Denn auch die schönste historische Subkultur-Aufbereitung musste irgendwann ihr (temporäres) Ende finden. Am besten in einem Produkt, das als Inspiration auf den weiteren Weg der Erkundung mitgegeben werden kann. So geschah es auch im Fall des »Warschauer Punk Pakts«, auf gleich zweifache Weise. Mit einem Grande Finale am 9. Dezember, das live im UT Connewitz ein paar der wichtigsten Protagonisten des gesamten Ostpunk-Komplex mit Rückblickshows präsentiert, wurde nämlich sowohl die Veröffentlichung des Buchs zur Sache als auch eines entsprechenden Tonträgers gefeiert.
Das Buch »Warschauer Punk Pakt. Punk im Ostblock 1977 – 1989« ist als ein Zonic-Spezial beim Ventil Verlag erschienen. Mit Beiträgen aus allen Ländern und detaillierten Disko- und Filmographien lenkt es den Blick von der DDR-Szene aus auf den Ex-Bruderländer-Kontext, um Gemeinsamkeiten wie Unterschiede im (sub-)kulturpolitisch gar nicht so monolithischen Warschauer Pakt-Block (und im Abgleich mit dem blockfreien Jugoslawien) zu fokussieren. Sowie die raren Momente gegenseitiger Wahrnehmung oder gar grenzüberschreitende Kooperationen, wie die zwischen der oppositionellen Berliner AlösA-Gruppe und dem Fanzine wie Kassettenlabel QQRYQ aus Warschau, die den Warschauer Punkt Pakt von der Vorstellung als Potential in die praktizierte Wirklichkeit bringt. Oder den Querbezügen zwischen den (später Rammstein-Mitglieder liefernden) Berliner Bands Die Firma und Feeling B mit den Warschauer Szene-Größen Armia und Izrael, die als Tribut-Bezeugung in Cover-Versionen mündeten. Die werden nun auf einer zeitgleich als 10“-Vinyl erschienenen Warsaw Punk Pact Vol.1-EP beim Leipziger Major Label veröffentlicht, gekoppelt mit den Original-Songs und, der Titel deutet es an, als Beginn einer Reihe. Denn: Ostpunk´s not dead!

Bereits im November wurde der Countdown zum Finale gestartet: Jaroslav Rudiš, mit Auszügen seines Romans »Vom Ende des Punks in Helsinki«, und Claus Löser, mit einem Abend rund um den Underground-Film der Ostpunk-Szene, ließen die Zeit des Punk Pakts in der naTo wieder lebendig werden.


»Warschauer Punk Pakt« wird präsentiert vom Ox-Fanzine.

Das Projekt wird gefördert von:



Mehr Informationen gibt es auf der Projekt-Homepage:
www.warschauer-punkpakt.de


  • Mo
    24.04.
    »Stirb nicht im Warteraum der Zukunft« | Tim Mohr & Brezel Göring Lesung
    »Stirb nicht im Warteraum der Zukunft« | Tim Mohr & Brezel Göring

    Auftaktveranstaltung »Warschauer Punk Pakt«:
    Szenische Lesung und Geschichtsstunde in Sachen Gegenkultur präsentiert von Brezel Göring. In Anwesenheit des Autors Tim Mohr.

    Das Buch zum DDR-Punk »Stirb nicht im Warteraum der Zukunft« erzählt die geheime Geschichte des Underground-Punk in Ostdeutschland, von seinen Anfängen in Ostberlin in den späten Siebziger über seine Rolle beim Fall der Berliner Mauer 1989 und die Entstehung der Clubszene des modernen Berlins.

    Details
    • Einlass: 19:00 Uhr
    • Beginn: 20:00 Uhr
    • Eintritt: 8,00 € / 7,00 € (VVK: 7,50 € zzgl. Gebühren)
  • Fr
    28.04.
    »Warschauer Punk Pakt / Wutanfall« | Vernissage in der Galerie KUB Sonstiges
    »Warschauer Punk Pakt / Wutanfall« | Vernissage in der Galerie KUB

    Ausstellungseröffnung in der Galerie KUB

    »I wanna go over the Berlin Wall«, sang Johnny Rotten in »Holidays In The Sun«, sowie »I don’t understand this bit at all«. Als dies am 14.10.1977 auf Single erschien, war Punk jedoch längst durch den Iron Curtain gesickert und es sollte nur noch 4 Tage dauern, bis die slowenischen Pankriti mit ihrer ersten Show den Durchbruch an die sozialistische Öffentlichkeit markierten - wenn auch die des Sonderfalls Jugoslawien. Aber das Jahr wartet auch mit der Gründung der Konzept-Kunst-Punkband Spions in Ungarn sowie in Polen mit der Walek Dzedzej Pank Bend und KSU auf und insofern zelebrieren wir 40 Jahre Ostblock-Punk. Falls es überhaupt eines Jubiläums bedarf, abseits der Fütterung der Aufmerksamkeitsökonomie.

    Mit einer von der naTo in der Galerie KUB ausgerichteten Ausstellung mit dem leitmotivischen Titel »Warschauer Punk Pakt« lenkt die Publikationsplattform Zonic jedenfalls (mal wieder) den Blick von der DDR-Szene aus auf den größeren Ex-Bruderländer-Kontext, wobei hier Polen, CSSR und Ungarn im Vordergrund stehen, um Gemeinsamkeiten wie Unterschiede im (sub-)kulturpolitisch oft gar nicht so monolithischen Block (und im Abgleich mit dem blockfreien Jugoslawien) zu fokussieren. Einerseits linear, am punk-historischen Zeitstrahl ausgerichtet, die wichtigsten Entwicklungen des Ostblock-Punk und die raren Momente gegenseitiger Wahrnehmung und Kooperation aufzeigend, andererseits collagenhaft, in einer Materialfülle an Texten, Bildern, Videos, Original-Tonträgern und Poster-Artworks aus den Tiefen der Archive.

    Gekoppelt ist »Warschauer Punk Pakt« zudem mit der Ausstellung „Wutanfall”, mittels derer die Leipziger Fotografin Christiane Eisler die Veröffentlichung des gleichnamigen Buchs begeht, das extrem erfolgreich per Crowdfunding finanziert wurde, mit quasi-sozialistischer Übererfüllung. Sie begann 1981 noch als Studentin das Umfeld der ersten Leipziger Punkband Wutanfall zu fotografieren, woraus eine einzigartige Langzeit-Dokumentation entstand. Niemand war so nah dran wie sie, de facto embedded im frühen DDR-Punk.

    »Warschauer Punk Pakt / Wutanfall« wird präsentiert vom Ox-Fanzine.

    Die bis zum 20.05. zu sehende Doppel-Ausstellung ist Teil des Projektes »Warschauer Punk Pakt«.
    Daneben werden mehrere Diskussionen, Filme, Konzerte und Veröffentlichungen die Verhältnisse von Punk zu Diktatur sowie zur Kunst in der DDR beleuchten und erstmals mit denen in Ungarn, Polen und der CSSR vergleichen, wobei natürlich auch die anderen Bruderländer und der erwähnte Sonderfall Jugoslawien in die Betrachtung einbezogen sind.

    Mehr Infos: www.nato-leipzig.de/projekte/warschauer-punk-pakt

    Details
    • Einlass: 18:30 Uhr
    • Beginn: 19:00 Uhr
    • Eintritt: frei
  • Mi
    03.05.
    »Ostblock Riot GrlZ?« | Vortrag in der Galerie KUB Diskussion
    »Ostblock Riot GrlZ?« | Vortrag in der Galerie KUB

    Mehrmedia-Vortrag mit Pavla Jonssonova (Plyn/Dybbuk/Zuby Nehty, Prag/CZ)

    Pavla Jonssonová gründete 1980 die (Post) Punk-Frauenband Plyn, die sich nach dem Verbot 1984 in Dybbuk umbenannte, aus der später die heute noch aktiven Zuby Nehty hervorging. Sie wird neben Einblicken in die Besonderheiten des tschechischen Undergrounds, den sie auch akademisch erforscht, zudem im weiten Schwenk einen ersten Überblick über die – trotz aller antitraditionellen Ausbruchsenergie des Punk viel zu seltenen – weiblichen Beiträge zur Szene geben.

    Die Veranstaltung ist Teil des Projektes »Warschauer Punk Pakt«.
    Mehr Infos: www.nato-leipzig.de/projekte/warschauer-punk-pakt

    Details
    • Einlass: Angabe folgt
    • Beginn: 20:00 Uhr
    • Eintritt: frei
  • Fr
    05.05.
    »Mit Feeling B im Osten« | Flake (Feeling B / Rammstein) Diskussion
    »Mit Feeling B im Osten« | Flake (Feeling B / Rammstein)

    -- AUSVERKAUFT --

    Ein Flashback-Talk mit Flake (Feeling B / Rammstein) über die rauschhaften Trips nach Polen, wo sie mit Armia tourten (deren Bandhymne Die Firma dann als »Anti-Armia« coverten), schwer vom polnischen punky Reggae beeindruckt waren (dem der Feeling B-Track »Izrael« Tribut zollte) und sogar auf dem Jarocin-Festival gastierten (wenn auch auf der kleinsten Nebenbühne), sowie nach Ungarn, wo Feeling B ebenfalls auftraten.
    Öffentliche Erinnerungsarbeit mit medialen Anstößen und dabei sicher sehr unterhaltsam.

    Die Veranstaltung ist Teil des Projektes »Warschauer Punk Pakt«.
    Mehr Infos: www.nato-leipzig.de/projekte/warschauer-punk-pakt

    Die Veranstaltung ist bereits ausverkauft.

    Details
    • Einlass: 19:00 Uhr
    • Beginn: 20:00 Uhr
    • Eintritt: 6,00 € / 5,00 € (VVK: 5,50 € zzgl. Gebühren)
  • Fr
    05.05.
    »Jarocin. Po co wolnosc« | Dokumentarfilm Sonstiges
    »Jarocin. Po co wolnosc« | Dokumentarfilm

    »Jarocin. Po co wolnosc« (OmeU, PL, 2016, R: Leszek Gnoi?ski, Marek Gajczak)

    Ein energiereicher Dokumentarfilm zum legendären Festival der 1980er, einem Mekka für Punks und andere Subkulturen. Zudem ein Sehnsuchtsort nicht nur für Polens wilde Außenseiter, sondern unter anderem auch für Punks in der DDR, wie im Film Paul Landers (Feeling B/ Die Firma/ Rammstein) darlegt. Mit Musik von Armia, Siekiera, Izrael, Dezerter, Kult, Moskwa und vielen anderen.
    Mehr Infos zum Film: www.bartonfilm.pl/en/jarocin.-rock-for-freedom.html (engl.)

    Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Cinémathèque Leipzig und mit dem Polnischen Institut.

    Die Veranstaltung ist Teil des Projektes »Warschauer Punk Pakt«.
    Mehr Infos: www.nato-leipzig.de/projekte/warschauer-punk-pakt

    Details
    • Einlass: 21:30 Uhr
    • Beginn: 22:00 Uhr
    • Eintritt: frei
  • Fr
    12.05.
    »Die Ambivalenz des Kunst-Punks« | Vortrag in der Galerie KUB Diskussion
    »Die Ambivalenz des Kunst-Punks« | Vortrag in der Galerie KUB

    Mehrmedia-Vortrag von Christoph Tannert (Berlin)

    Das Verhältnis von Kunst und Punk in den realsozialistischen Blocks war konfliktreich und von Widersprüchen gekennzeichnet. Vorgestellt wird es von Christoph Tannert, einem der wichtigsten Mittler zwischen Gegenkultur und Kunstsektor in der DDR, der die Szene als Samizdat-Verleger auch publizistisch begleitete sowie Sänger der Post Punk-Band »Teuer denn je« war und zuletzt die viel beachtete Ausstellung »Gegenstimmen. Kunst in der DDR 1976–1989« im Berliner Martin-Gropius-Bau kuratierte.

    Die Veranstaltung ist Teil des Projektes »Warschauer Punk Pakt«.
    Mehr Infos: www.nato-leipzig.de/projekte/warschauer-punk-pakt

    Details
    • Einlass: Angabe folgt
    • Beginn: 20:00 Uhr
    • Eintritt: frei
  • Do
    18.05.
    »Frisch aus Ungarn« | »East Punk Memories« Diskussion
    »Frisch aus Ungarn« | »East Punk Memories«

    Film und Diskussion

    »East Punk Memories« (OmeU, FR, 2012, R: Lucile Chafour)
    Ein äußerst interessanter Dokumentarfilm zum ungarischen Punk, bei dem Lucile Chafour, die 1983 den Super 8-Underground-Film »T34 - Le Râle Des Genets« über die junge Punkszene Budapests machte und 1985 in Frankreich die erste Single mit ungarischem Punk »Vilag Lazadoi Harcra Fel« veröffentlichte, nach 20 Jahren die Protagonisten von damals besucht, die teils noch immer dem Punk treu sind, teils aber auch lebensweltlich und nicht zuletzt politisch ganz andere Wege gingen.
    Mit Musik von u. a. Kretens, QSS, CPg, Aurora und ETA.

    »Frisch aus Ungarn«
    Nach einem Subkulturkaufkritik übenden Song der Dresdener Punkband Paranoia aus dem Jahr 1984 benannter Talk mit Bernd Stracke (Ex-Sänger von Wutanfall/H.A.U./L´Attentat), der Die Toten Hosen auf deren erster Ungarn-Tour begleitete und enge Freundschaften zu Punks vor Ort aufbaute, und Tamas Rupaszov (Trottel/Trottel Records, Budapest/HU), der mit seinen Bands Marina Revue und Trottel zu den wichtigsten und auch international wahrgenommenen Aktivisten zählte und gerade die erste umfassende Compilation mit ungarischem Früh-Punk veröffentlicht hat.

    Die Veranstaltung ist Teil des Projektes »Warschauer Punk Pakt«.
    Mehr Infos: www.nato-leipzig.de/projekte/warschauer-punk-pakt

    Der Kartenvorverkauf startet Ende März.

    Details
    • Einlass: 19:00 Uhr
    • Beginn: 20:00 Uhr
    • Eintritt: 5,00 € / 4,00 € (VVK: 5,00 € zzgl. Gebühren)
  • Sa
    20.05.
    Finissage »Wutanfall« in der Galerie KuB Sonstiges
    Finissage »Wutanfall« in der Galerie KuB

    Finissage im Ausstellungsbereich von »Wutanfall« mit anschließendem Verkauf von Ausstellungsstücken und originalen Fotoabzügen aus den 80er Jahren durch die Fotografin Christiane Eisler.

    Die Veranstaltung ist Teil des Projektes »Warschauer Punk Pakt«.
    Mehr Infos: www.nato-leipzig.de/projekte/warschauer-punk-pakt

    Details
    • Einlass: Angabe folgt
    • Beginn: 14:00 Uhr
    • Eintritt: frei
  • Sa
    20.05.
    »von too much future zu too much past« | Diskussion in der Galerie KUB Diskussion

    Fragen zur Punk-Aufbereitung zu Zeiten der Retromania

    Alexander Pehlemann (Zonic/Leipzig) diskutiert mit Henryk Gericke (Berlin), Ko-Kurator der »OSTpunk. too much future«-Ausstellungen und Herausgeber des gleichnamigen Katalogs, Kompilateur von »Ende vom Lied. East German Underground Sound 1979-1990« (Play Loud) und Aktiv-Zeitzeuge.

    Die Veranstaltung ist Teil des Projektes »Warschauer Punk Pakt«.
    Mehr Infos: www.nato-leipzig.de/projekte/warschauer-punk-pakt

    Details
    • Einlass: Angabe folgt
    • Beginn: 16:00 Uhr
    • Eintritt: frei
  • Sa
    20.05.
    »Warsaw Punk Pact« | Finissage-Festival im UT Connewitz Konzert
    »Warsaw Punk Pact« | Finissage-Festival im UT Connewitz

    Finissage-Festival mit Moskwa (Lódz/PL), Namenlos (Berlin/D), Kretens (Budapest/HU), Davová Psychóza (Bratislava/SK), Küchenspione (Weimar/D)

    Punk auszustellen, ist die eine Sache. Aber Punk gehört ins Leben und sollte nicht zuletzt als Musik live erlebt werden.
    Zweieinhalb Jahre, nachdem unter der Headline »Warschauer Punk Pakt revisited« zu einem unbestreitbar legendärem Abend mit Dezerter aus Warschau, Der Schwarze Kanal und den einmalig reformierten L´Attentat ins UT Connewitz gerufen wurde (das legendär früh ausverkauft war), steht daher zum Abschluss der Doppel-Ausstellung »Warschauer Punk Pakt / Wutanfall« ein noch mehr Ex-Bruderländer umfassendes Mini-Festival mit mehr oder minder alten Helden an.

    Mit Kretens kommt dabei eine der ersten klassischen Punkrockbands Budapests, die ihr Live-Debüt im Februar 1981 gab und bald Kultstatus erreichte. Sie war 1983 Teil eines illegalen französischen Films über die Budapester Punkszene, der Grundlage des Dokfilms »East Punk Memories« von 2012, und fand sich auch auf der ersten EP mit ungarischem Punk »Világ Lázadói Harcra Fel«, die 1985 in Frankreich erschien. Dem selben Jahr, in dem Kretens-Sänger Hemü für einen New York Times-Artikel über Punk im Ostblock auf deren Titelseite landete. Was im vergleichsweise liberalen Ungarn, wo im Vorjahr aber trotzdem noch die Punkband CPg im Knast landete, keine Folgen mehr zeigte.

    Aus Polen kommt die 1983 gegründete Hardcore-Legende Moskwa aus Lódz, die schon mit der Namenswahl offensiv eine kritische Position gegenüber dem durch die Sowjetunion dominierten System anzeigte. Rasant und radikal, wurden Moskwa schnell eine der populärsten Bands des vibrierenden Polenpunks und mehrfach Protagonisten von Dokumentarfilmen, aber auch zu Material des Videokünstlers Jozef Robakowski.

    Für die Szene der Ex-CSSR, speziell deren slowakischen Teil, tritt die Spät-1980er-Gründung Davová Psychóza aus Bratislava an, die sich ihre melodiöse Durchschlagskraft wie den kritischen Geist bis heute erhalten hat.
    Die Ex-DDR schließlich wird einerseits von den Küchenspionen aus Weimar vertreten, die 1987 formiert wurden, aber eine Vorgeschichte haben, die bis zum 1982er Punk-Spaßprojekt Brennende Zahnbürsten verfolgt werden kann und danach über MofN und Meldeplicht lief, aber auch eine Seitenlinie gen Schleim-Keim aufweist.

    Mit Namenlos kommt andererseits eine der wichtigsten Berliner Bands der ersten Generation, die sogar mit der ursprünglichen Sängerin Jana Schloßer antritt. Namenlos stehen dabei wie kaum eine andere auch für Verfolgung und Widerstand der DDR-Punk-Szene. Gegründet Anfang 1983, wurden schon im August alle Mitglieder verhaftet und außer der minderjährigen Drummerin Mita Schamal zu Gefängnis verurteilt. Für Protest dagegen gingen auch Leipziger Punks hinter Gitter. Aber Namenlos machten nach der Haft weiter und engagierten sich zudem in der subkulturellen Opposition mit der AlösA-Gruppe. Die international agierte, aber vor allem mit polnischen Punks vernetzt war, was 1987 sogar zu einer Polen-Tour unter dem Bandnamen Kein Talent+Namenlos führte, zusammen mit Wartburgs für Walter. Wovon wiederum das beim polnischen Fanzine und Label QQRYQ erschienene Tape »We are the flowers in the red zone Vol.1« zeugt - mit Bands aus Ungarn, der DDR und Polen die erste Compilation im Geiste eines »Warschauer Punk Pakts«.

    Mehr Infos zum gesamten Projekt auf www.nato-leipzig.de/projekte/warschauer-punk-pakt

    Der Kartenvorverkauf startet Ende März.
    (Keine LUUPS-Gutscheine einlösbar.)

    Details
    • Einlass: 19:00 Uhr
    • Beginn: 20:00 Uhr
    • Eintritt: 10,00 € / 9,00 € (VVK: 9,50 € zzgl. Gebühren)
  • Do
    09.11.
    »Vom Ende des Punks in Helsinki« | Jaroslav Rudiš Lesung
    »Vom Ende des Punks in Helsinki« | Jaroslav Rudiš

    Warschauer Punk Pakt | Lesung mit Jaroslav Rudiš (Prag/CZ) und medialen Ergänzungen von Alexander Pehlemann (Zonic)

    Ole, Jahrgang 1970, war früher Punk, Frauenheld und erfolgreich mit seiner Band, aber das ist lange her. Heute betreibt er das »Helsinki«, eine kleine, verrauchte Bar in einer namenlosen (ost)deutschen Großstadt (die stark an Leipzig erinnert). Außer der Bar, ein paar Freunden und seinen Erinnerungen ist ihm wenig geblieben. Als seine Bar geschlossen wird, bricht Ole zu einer Reise nach Tschechien auf. Es wird eine Zeitreise an den dunkelsten Punkt seiner Vergangenheit: 1987, nach dem von Riots begleiteten Konzert der Toten Hosen beim Olof-Palme-Friedenskonzert in Pilsen, versuchte er mit seiner tschechischen Punk-Freundin Nancy über die grüne Grenze in den Westen zu fliehen. Mit tragischem Ausgang …

    Jaroslav Rudiš, geboren 1972, ist Schriftsteller, Drehbuchautor und Dramatiker. Sein vierter Roman »Vom Ende des Punks in Helsinki«, der von seiner tiefen Liebe zum Ostblock-Punk zeugt, erschien 2014 bei Luchterhand und wurde von der Kritik begeistert aufgenommen. Es gilt als Rudiš‘ bestes Buch und wurde u.a. ins Französische, Finnische und Polnische übersetzt.
    Die Lesung in Leipzig, mit der er an einen Inspirationsort der Handlung kommt, wird für den Warschauer Punk Pakt-Kontext zudem mit Audio- und Video-Material der im Buch vorkommenden polnischen, tschechischen oder ostdeutschen Bands illustriert, aber auch Aufnahmen jenes legendären Konzerts 1987 in Pilsen, die das tschechoslowakische Fernsehen zur Anti-Punk-Propaganda benutzte.

    Details
    • Einlass: 19:00 Uhr
    • Beginn: 20:00 Uhr
    • Eintritt: 5,00 € (VVK: 4,50 € zzgl. Gebühren)
  • So
    26.11.
    »Ostblock-Punk im Film« | Dr. C. Löser (NUR Medien-Vortrag | der anschließende Film fällt leider aus) Sonstiges
    »Ostblock-Punk im Film« | Dr. C. Löser (NUR Medien-Vortrag | der anschließende Film fällt leider aus)

    Warschauer Punk Pakt / Medien-Vortrag + Film

    »Ostblock-Punk im Film« | Medien-Vortag mit Dr. Claus Löser (Berlin, Archiv ex.oriente.lux)

    Anfang der 1980er Jahre war Punk in Osteuropa filmisch eher selten präsent. Zuerst erschienen nur wenige offizielle Spielfilme darüber, später war das Thema auch zunehmend aktuell in diversen Dokumentarfilmen. Zudem entstand in der von Punk und Post Punk geprägten Szene zugleich ein autonomer filmischer Untergrund, der vor allem mit Super-8 arbeitete.
    Claus Löser, der selbst als Super-8-Filmer, Herausgeber des originalgrafischen Magazins A3 sowie als Musiker der Band »Die Gehirne« Teil der Szene in Karl-Marx-Stadt war, gibt in seinem Vortrag einen Überblick dieser Entwicklungen, gespickt mit Ausschnitten. Er gründete 1996 das in seiner Art einzigartige Undergroundfilm-Archiv »ex.oriente.lux« und veröffentlichte als Experte des Themas die Bücher »Gegenbilder« und »Strategien der Verweigerung«.

    DER IM ANSCHLUSS GEPLANTE FILM MUSS LEIDER AUSFALLEN.

    »Traces in the Snow« (RUS, 2014, Regie: Vladimir Kozlov)

    Punk in der Sowjetunion ist bereits ein sehr spezielles Kapitel, aber unter all dem ragt der den wirklichen Underground repräsentierende radikale Punk in Sibirien noch einmal weit hervor. In „Traces in the Snow“, der ersten Dokumentation dieses Phänomens eines sich weit hinter dem Ural, fern von den kulturellen Zentren selbständig entwickelnden Punk, kommt extrem rares Film-Material zum Einsatz, das in Kombination mit Aussagen der noch lebenden Protagonisten dieser überbordend energetischen und zum totalen Risiko neigenden Szene ein vitales wie widersprüchliches Bild offenbart. Hauptgestalten der Erzählung sind dabei vor allem die Anfang der Neunziger wahrscheinlich durch Suizid ums Leben gekommene Punkdichterin und Songschreiberin Janka Diagilewa sowie der ebenfalls bereits verstorbene kontroverse Übervater des Sowjet-Punk: Jegor Letow von den Bands Graschdanskaja Oborona und Kommunism, der Mitte der 1990er zeitweilig Punk-Propaganda für Eduard Limonows Nationalbolschewistische Partei machte.

    Details
    • Einlass: 19:00 Uhr
    • Beginn: 20:00 Uhr
    • Eintritt: 5,00 € (VVK: 4,50 € zzgl. Gebühren)
  • Sa
    09.12.
    »Warschauer Punk Pakt. Punk im Ostblock 1977-1989« Buchpräsentation in der Galerie KuB Lesung
    »Warschauer Punk Pakt. Punk im Ostblock 1977-1989« Buchpräsentation in der Galerie KuB

    Mit Henryk Gericke (Ostpunk. Too much future/Berlin), Jürgen »Chaos« Gutjahr (Ex-Wutanfall, Pffft…/Berlin), Konstanty Usenko (Autor/Warschau) und Alexander Pehlemann (Herausgeber, Zonic/Leipzig)

    Am Ort der Ausstellung »Warschauer Punk Pakt«, die gekoppelt mit Christiane Eislers wunderbarer DDR-Punk-Fotoausstellung »Wutanfall« im Mai 2017 zu sehen war, wird Alexander Pehlemann, Kurator und Herausgeber der gleichnamigen Publikation »Warschauer Punk Pakt. Punk im Ostblock 1977 – 1989« zusammen mit einigen Autoren das Buch vorstellen und mit ihnen über die Ostpunk-Geschichte und deren heutige Präsentation reden.

    Henryk Gericke ist ausgewiesener Experte des DDR-Punk (und der umgebenden wie folgenden Subkulturen), was er durch Ausstellungen, Bücher und von ihm zusammengestellte Compilations mehrfach unter Beweis gestellt hat. Er spricht mit Jürgen »Chaos« Gutjahr, einer der wichtigsten Figuren der Leipziger Punk-Entwicklung, sowohl mit seiner Band Wutanfall als auch in der Progression zum Noise-Performance-Projekt Pffft…
    Konstanty Usenko aus Warschau hat wiederum beim renommierten polnischen Verlag Czarne ein Buch über sowjetischen Punk geschrieben, aus dem exklusive Auszüge in »Warschauer Punk Pakt« enthalten sind. Ein Zeitreise-Talk mit viel Musik, Bildern und Filmausschnitten.

    Die Publikation »Warschauer Punk Pakt. Punk im Ostblock 1977 – 1989« wird herausgegeben von Alexander Pehlemann als ein Zonic Spezial in Kooperation mit OX-Fanzine. Sie ist Teil des Gemeinschaftsprojektes »Warschauer Punk Pakt« von Zonic und die naTo. Mehr Informationen auf: www.warschauer-punkpakt.de

    Das Buch erscheint am 9.12.2017 im Ventil Verlag:
    www.ventil-verlag.de/titel/1797/warschauer-punk-pakt

    Veranstalter: naTo e.V. und Zonic in Kooperation mit dem Polnischen Institut Berlin – Filiale Leipzig

    Details
    • Einlass: 15:30 Uhr
    • Beginn: 16:00 Uhr
    • Eintritt: frei
  • Sa
    09.12.
    »Warsaw (Post) Punk Pact: Grande Finale« | Mini-Festival im UT Connewitz Konzert
    »Warsaw (Post) Punk Pact: Grande Finale« | Mini-Festival im UT Connewitz

    Buch- & Record Release-Party

    [UPDATE] ARMIA haben leider kurzfristig abgesagt. Wir bedauern das zutiefst und freuen uns nun, den anderen Bands mehr Spielzeit geben zu können.


    Mit der 1985 in Warschau gegründeten Gruppe Armia kommt eine der außergewöhnlichsten Ost-Punkbands überhaupt. Stürmisch, druckvoll, episch walzend, dabei von majestätischer Eleganz und umweht von spiritueller Mystik. Eine Art Discharge treffen Dead Can Dance in Dantes Hölle, um eine Andeutung zu geben. Punk mit Texten, die Rimbaud oder Beckett zitieren, sowie mit Waldhorn nicht zuletzt! Sie werden zu diesem speziellen Anlass ein Set mit Stücken ihrer genialischen Frühphase spielen.
    [ARMIA hat leider kurzfristig abgesagt]

    Už Jsme Doma aus Prag, ursprünglich aus Teplice, spielen hingegen nicht Songs ihrer eigenen Anfangszeit als ebenfalls 1985 formierte Band, sondern solche des Vorgänger-Projekts F.P.B., der wohl besten tschechischen Punkband, aktiv in den Jahren 1981-1985. Melodisch und energetisch, dabei aber durchaus komplex, was den späteren Weg zu Jazz- und Avant-(Post)-Punk vorzeichnete. Formel: The Damned treffen The Residents.

    Der zweite Act aus Prag performt ebenfalls eine Transformation. Dybbuk, hervorgegangen aus den 1981 gegründeten Plyn, waren die erste der äußerst wenigen Frauen-(Post)-Punkbands des Warschauer Punk Pakts. Ihre spröde-melancholischen bis witzigen Songs werden von der direkten Nachfolge-Band Zuby Nehty aufgeführt, die alle Ursprungsmitglieder enthält.

    Die den Abend abschließende Dresdener Kultband Freunde der italienischen Oper 3.0 zelebriert ihren Bombast Post Punk´n´Roll im Ein-Tages-Revival, in dieser Form einmalig arrangiert um die gewaltige Stimme von R.J.K.K. Hänsch aka Ray van Zeschau. Verstärkt werden FDIO dabei unter anderem von Ex-Mitgliedern der Leipziger Legende Think About Mutation.

    Das Mini-Festival ist das Grande Finale des Projektes »Warschauer Punk Pakt«. Neben dem Projektabschluss wird auch die Veröffentlichung des Buchs zur Sache »Warschauer Punk Pakt. Punk im Ostblock 1977 – 1989« und einer entsprechenden 10“-Vinyl »Warsaw Punk Pact Vol.1« gefeiert.
    »Warschauer Punk Pakt« ist ein Gemeinschaftsprojekt von Zonic und der naTo, das sich seit April dieses Jahres in Ausstellungen, Lesungen, Vorträgen, Diskussionen, Filmen und Konzerten mit dem Thema Ostpunk beschäftigt. Mehr Informationen zum Projekt und weiteren Veranstaltungen im Rahmen der Reihe gibt es auf www.warschauer-punkpakt.de.

    Der Kartenvorverkauf läuft über Culton Ticket (Peterssteinweg 9), Buchhandlung W. Otto (Wolfgang-Heinze-Str. 12a, neben dem UT) und online über www.tixforgigs.com.

    Veranstalter: naTo e.V. und Zonic in Kooperation mit dem Polnischen Institut Berlin – Filiale Leipzig

    Details
    • Einlass: 19:30 Uhr
    • Beginn: 20:00 Uhr
    • Eintritt: 10,00 € (VVK: 9,50 € zzgl. Gebühren)