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Sounds of `89 (2019)

Sounds of ´89 — Ausstellung, Filme, Talks, Konzerte


»Sounds of ´89«, eine weitere Kooperation von Zonic und naTo, liefert den Soundtrack der revolutionären Veränderungen von 1989. Es geht um markante wie weniger bekannte Momente des Gleichklangs politischer und popkultureller Bewegung, die als Vorahnung oder Vorbereitung der gesellschaftlichen Prozesse wirkten, als emotionale Katalysatoren oder künstlerische Reaktionen auf die radikalen Umbrüche. Die Erkundung des Klangkalenders 1989 beginnt Anfang Oktober mit einer am Zeitstrahl orientiert arrangierten Ausstellung in der Galerie KUB und streckt sich als Konzert-, Film- und Diskussionsreihe bis zum Jahresende. Dabei geht es vom Rave in der Sowjetunion bis zu Karel Gotts Einmischung in die tschechoslowakische Velvet Revolution, um Kirche und Opposition in der DDR, Laibachs Vorahnung des Krieges, 1989 als Höhepunkt bulgarischer Rockmusik, die Reggae-Siegesfeier der Solidarność als Anti-Apartheid-Solidaritätsgeste oder Heiner Müller beim ersten Konzert der Einstürzenden Neubauten in der DDR. Ausführliche Informationen gibt es auch der Homepage:

Vorschau auf die Startseite der Homepage von Sounds of 89. Durch Klicken erfolgt eine Weiterleitung auf die Homepage.
www.sounds-of-89.de

Die Ausstellung

»Sounds of ´89. Ein Klangkalender«
2.10. – 13.10.
Galerie KUB
Kantstraße 18, 04275 Leipzig
Öffnungszeiten:
Mi – Sa: 16 – 20 Uhr
So: 14 – 20 Uhr

Eintritt: frei

Arrangiert als mehrmedialer Jahresdurchlauf in einer Ereigniskette, die quer durch den Ostblock und das sondersozialistische Jugoslawien, ausgesuchte Momente zwischen Pop-Kultur und Politik verknüpft, stellt die Ausstellung eine erneute Kooperation von Zonic-Herausgeber Alexander Pehlemann mit dem Künstler und Ex-Galeristen Carsten Busse dar und steht bei aller Eigenheit auch in einer logischen und verwandtschaftlichen Folge mit »Wutanfall/Warschauer Punk Pakt« und »Soviet Hippies«, die zudem ebenfalls in der Galerie KUB inszeniert wurden.
DJs: Zonic Zound Zystemette

Partner & Förderer:


  • Mi
    02.10.
    »Sounds of ´89. Ein Klangkalender« in der Galerie Kub Sonstiges
    »Sounds of ´89. Ein Klangkalender« in der Galerie Kub

    Sounds of ´89 | Vernissage

    Arrangiert als mehrmedialer Jahresdurchlauf in einer Ereigniskette, die quer durch den Ostblock und das sondersozialistische Jugoslawien, ausgesuchte Momente zwischen Pop-Kultur und Politik
    verknüpft, stellt die Ausstellung eine erneute Kooperation von Zonic-Herausgeber Alexander Pehle-mann mit dem Künstler und Ex-Galeristen Carsten Busse dar und steht bei aller Eigenheit auch
    in einer logischen und verwandtschaftlichen Folge mit »Wutanfall/Warschauer Punk Pakt« und »So-viet Hippies«, die zudem ebenfalls in der Galerie KUB inszeniert wurden.

    DJs: Zonic Zound Zystem

    Austellungszeiten 2. – 13. Oktober
    Mittwoch-Samstag 16-20 Uhr und Sonntag 14-20 Uhr

    Details
    • Einlass: Angabe folgt
    • Beginn: 19:00 Uhr
    • Eintritt: frei
  • Do
    03.10.
    »Rock´n´Roll (BG, 2019, R: Borislav Kolev)« in der Galerie KUB Sonstiges
    »Rock´n´Roll (BG, 2019, R: Borislav Kolev)« in der Galerie KUB

    Sounds of ´89 | Film | Talk
    Letzte Generation Balkanton: Rock und Politik in Bulgarien 1989

    Spät, aber dann extrem vehement kamen auch in Bulgarien die prägenden Subkulturen der 1980er an die Öffentlichkeit, seien es Punk, New Wave oder Heavy Metal. Balkanton, die staatliche Plattenfirma, reagierte erst 1989 mit der BG-Rock-Serie auf diese lauten Zeichen der neuen Zeit, und auch das noch in Kooperation mit dem kommunistischen Jugendverband. Borislav Kolev geht mit seinem Film einerseits in diese Aufbruchsphase vorm Systemkollaps und des bald folgenden Ernüch-terns, als Bands wie Nova Generacja, Review, Era oder Kontrol Legendenstatus errangen. Er zeigt aber andererseits auch die heutige Lebensrealität der teils radikal gewandelten alten Helden. Ein äußerst interessanter Einblick in eine fast vollkommen unbekannte Popkultur vom Rande Europas.

    Details
    • Einlass: 19:30 Uhr
    • Beginn: 20:00 Uhr
    • Eintritt: frei
  • So
    06.10.
    »Der letzte Pogo vorm Altar - Kirche, Musik und Opposition in der DDR 1989« in der Galerie KUB Sonstiges
    »Der letzte Pogo vorm Altar - Kirche, Musik und Opposition in der DDR 1989« in der Galerie KUB

    Sounds of ´89 | Talk

    Die Kirche als Ort subkultureller Opposition, das war eine DDR-Besonderheit, die wiederum nur wenige Orte mit mutigen Pfarrern betraf. Auch und besonders 1989: so beim internationalen AlösA-Frühlingsfest in Berlins Erlöserkirche, beim »Boots für Nicaragua«-Konzert in der Lutherkirche von Dresden-Neustadt oder in Leipzig im Mockauer Keller, den die Goldenen Zitronen illegal bespielten, sowie in Solidarität für Demo-Inhaftierte am 15.10. in der Lukaskirche. Drei Protagonist/-innen, die damals in sehr unterschiedlichen Positionen im Kontext aktiv waren, diskutieren mit Henryk Gericke, einem renommierten Aufbereiter von DDR-Subkultur, der zudem vor kurzem Ko-Autor eines Deutschlandfunk-Features zur Sache war. Garniert mit audiovisuellem Beweismaterial.

    Mit Dirk Moldt (Ex-Kirche von Unten, Berlin), Johannes Brock (Dresden) und Connie Mareth (Leipzig)
    Moderation: Henryk Gericke (too much future, Berlin)

    Details
    • Einlass: Angabe folgt
    • Beginn: 20:00 Uhr
    • Eintritt: frei
  • Do
    10.10.
    »Era of Dance« (LT/RUS, 2017, R: Viktors Buda) im Institut für Zukunft Sonstiges
    »Era of Dance« (LT/RUS, 2017, R: Viktors Buda) im Institut für Zukunft

    Sounds of ´89 | Film/Talk/Party
    Zur Geburt des (Post) Soviet Rave aus dem Post Punk im Baltikum

    Das Baltikum, jene Sowjetrepubliken Litauen, Lettland und Estland, waren oft näher an westlichen Popwellen, was auch Ausdruck der kulturellen Unabhängigkeitsbewegung war, die 1989 längst in eine breite gesellschaftliche umschlug. Punk und Post Punk agierten dabei als widerborstige Stachel im System. Der Film »Era of Dance« stellt Riga als Rave-Keimzelle der späten Sowjetunion vor, mittels eines Brückenschlags, der u. a. Westbam mehrmals dorthin brachte – wo er auf Eastbam traf, der lettisch rappte und Tonbänder auflegte. Raul Saaremets, Produzent, DJ und Radiomacher aus Tallinn, berichtet danach von der estnischen Szene, in der seine Band Röövel Ööbik den Weg vom Post Punk zu House absolvierte, auf dem sogar eine John Peel-Session lag, und stellt anschließend seine historisch unterfütterten DJ-Skills unter Beweis.

    Film: »Era of Dance« (LT/RUS, 2017, R: Viktors Buda)
    Mit Westbam, Eastbam, Derrick May, Artemy Troitsky, Indulis Bilz?ns u.a.
    Talk/Party: Zur Geburt des (Post) Soviet Rave aus dem Post Punk im Baltikum
    Mit DJ Raul Saaremets (aka Ajukaja, Röövel Ööbik/Tallinn, EST)

    Details
    • Einlass: 19:00 Uhr
    • Beginn: 20:00 Uhr
    • Eintritt: frei
  • So
    13.10.
    »Messitsch Radio Show presents: Parocktikum 1989« in der Galerie KUB Finissage: Live-Radio-Show / Talk in der Galerie Kub Sonstiges
    »Messitsch Radio Show presents: Parocktikum 1989« in der Galerie KUB
Finissage: Live-Radio-Show / Talk in der Galerie Kub

    Sounds of ´89 | Finissage: Live-Radio-Show/Talk

    Zum Abschluss der Ausstellung ein Highlight! Christoph Heinemann, selbst seit Anfang der 1980er Teil der Szene und heute mit der sich auf das gleichnamige Fanzine der End-DDR beziehenden Messitsch Radio Show im fundierten Rückblick aktiv, geht zusammen mit Lutz Schramm durch das 1989er Jahr in der DT64-Kultsendung Parocktikum, dem maßgeblichen Forum alternativer Sounds im staatlichen Jugendradio, aus dem Westen wie dem Osten, aber nicht zuletzt der DDR, von den sogenannten »anderen Bands«. Die Bands, die 1989 in aller Bandbreite bei AMIGA auf dem Parocktikum-Sampler vorgestellt wurden, der zum Großteil auf Material aus den von Lutz Schramm organisierten Parocktikum-Sessions basierte: AG.Geige, Expander des Fortschritts, Rosengarten, Zorn, die anderen, Feeling B, Die Skeptiker oder eben auch Die Art.

    Spezialgast: Lutz Schramm (Ex-DT64, Berlin), Moderation: Christoph Heinemann (Ex-Die Zucht/Die Art, Leipzig)

    Details
    • Einlass: 19:30 Uhr
    • Beginn: 20:00 Uhr
    • Eintritt: frei
  • Fr
    08.11.
    Expander des Fortschritts (Berlin) Konzert
    Expander des Fortschritts (Berlin)

    Vorgespräch: Points East und der Subkultur-Transfer Ost-West mit Chris Cutler (UK)

    Eine der wichtigsten und herausforderndsten Bands der Parocktikum-Generation, die aber noch vor dem Mauerfall 1989 in UK bei Chris Cutlers Label Points East debütierte, ist zurück. Zu einer »fortgesetzten Expedition«, mit Alt- und Neu-Mitgliedern sowie alten Songs in neuen Sounds.
    Mit Bezug auf die zivilisationskritischen Metaphern Heiner Müllers brachte der Expander des Fortschritts Experimentalchansons und Hörstücke auf die Bühnen des DDR-Pop-Undergrounds. Vor allem in den Texten von Mario Persch ging es um eine Gesellschaft am Rand ihrer staatlichen Stilllegung. Knapp 30 Jahre später gibt es den Expander wieder. Agieren, Verschwinden, Auftauchen, nicht aus nostalgischen Gründen, sondern weil es Unerledigtes gibt. Das »alte« Material ist überschrieben: ein Konzept aus Texten und Musik, mit dem Expander und über Müller, über ein 1989, 2019 jenseits der Staatsaktionen.
    Vor dem Konzert spricht Zonic-Herausgeber Alexander Pehlemann mit Prof. Dr. Susanne Binas-Preisendörfer, Musikwissenschaftlerin und als Musikerin Expander-Mitglied der ersten Generation, sowie mit Chris Cutler, bekannt durch Cassiber, Henry Cow oder Art Bears und für einen am Folgetag passierenden Auftritt beim SeaNaps-Festival in der Stadt. Dabei geht es um das Zustandekommen der ersten Expander-LP und den weiteren Kontext des 1989 für die Beförderung osteuropäischer Experimentalmusik begründeten Labels Points East, einer Substruktur von Cutlers Label Recommended Records.

    Kartenvorverkauf bei Culton Ticket (Peterssteinweg 9, 04107 Leipzig) und TixforGigs.

    Details
    • Einlass: 19:30 Uhr
    • Beginn: 20:30 Uhr
    • Eintritt: 15,00 € / 10,00 € (VVK: 13,00 / 8,50 € zzgl. Gebühren)
  • Fr
    15.11.
    FÄLLT KRANKHEITSBEDINGT AUS! Už Jsme Doma (Prag, CZ) und Trottel pres. Talayapa (Budapest, HU) Konzert
    FÄLLT KRANKHEITSBEDINGT AUS! Už Jsme Doma (Prag, CZ) und Trottel pres. Talayapa (Budapest, HU)

    Sounds ot ´89
    Czech Post Punk-Dada-Jazz meets Magyar Psychedelic Post-Hardcore-Electronics

    Zwei der wildesten und abwechslungsreichsten Bands des Ost-Post Punk mit ihren aktuellen Programmen. Witz, Energie, Groove und Eigensinn galore!

    Už Jsme Doma, gegründet 1985 in Teplice, gehören seit Ende der 1980er zu den wichtigsten Bands der tschechischen Alternativszene. Ihr kaum zu kategorisierender Post Punk gründet einerseits im Punk, nicht zuletzt dem extrem abwechslungs- und energiereichen der 1981-1985 aktiven Vorgänger-Band F.P.B. (denen UJD beim Grande Finale des Warschauer Punk Pakt-Projekts im UT Connewitz huldigten). Er bezieht sich andererseits aber genauso auf avantgardistisch-absurdistische Querschläger wie The Residents, mit denen sie in Konsequenz nach dem Mauerfall sogar zusammenarbeiteten, u.a. als Band der »Freakshow«-Aufführungen in Prag, und mit deren Sänger Randy sie letztens live performten. Der äußerst schräge UJD-Humor mit tschechischer surrealer Note drückt sich nicht zuletzt auch in der Optik aus, die vom bandeigenen Maler Martin Velisek bestimmt wird, der zu Sonderanlässen sogar live auf der Bühne malt.
    www.uzjsmedoma.cz
    UJD live 1989 www.youtube.com/watch?v=lv9uEf75D40

    Trottel aus Budapest gehörten zur zweiten Punk-Welle Ungarns. Gegründet 1982 als Der Trottel, aber nur kurz aktiv, tauchte die Band 1985 wieder auf, nunmehr als Die Trottel, kürzten das aber bald zu Trottel ab. Sie entwickelten nun einen immer komplexer werdenden Sound mit expressivem weiblichem Gesang und poetisch-politischer Aussage, der zwischen Subhumans-Punk und No Means No-Jazzcore eine kurvenreiche Eigenspur behauptete. Was auch früh international goutiert wurde, da die Band ein äußerst agiler Teil des Fanzine- und Tapetausch-Netzwerks der globalen Punkszene war. 1989 konnten Trottel endlich auf Westtournee und waren dort gleich mehrere Monate ununterbrochen unterwegs. Im gleichen Jahr erschien ihr Debüt »Borderline syndrome« in Frankreich und die nächsten Releases kamen beim westdeutschen Label X-Mist. Anfang der 1990er wurden Trottel dann rein instrumental und fortlaufend ansteigend psychedelisch. Worauf auch mit Namensspielen reagiert wurde: Troxx, Trottel Monodream und später sogar Stereodream Experience – bis hin zur aktuellen Variante Trottel pres. Talayapa. Tamás Rupaszov, die verbliebene Konstante am Bass, der seit den Früh-1990ern zudem Trottel Records betreibt, spielt hier mit dem 1990er-Trottel-Drummer Csaba Orosz sowie der Saxophonistin und Sängerin Rita K. eine eklektische Groove-Fusion mit Punk-Spirit.
    www.trottel.hu
    Trottel live in Warschau 1990: https://www.youtube.com/watch?v=xlZcMQtHsXw

    Kartenvorverkauf bei Culton Ticket (Peterssteinweg 9, 04107 Leipzig) und TixforGigs.

    Details
    • Einlass: 19:00 Uhr
    • Beginn: 20:00 Uhr
    • Eintritt: 15,00 € / 10,00 € (VVK: 13,00 / 8,50 € zzgl. Gebühren)
  • So
    17.11.
    Die Samtene Revolution, der Underground und Karel Gott (mit uns) Konzert
    Die Samtene Revolution, der Underground und Karel Gott (mit uns)

    Sounds ot ´89
    Mit Stefan Segi (Prag, CZ), Matteo Colombi (GWZO/Uni Leipzig), Martina Lisa (Leipzig)

    Nirgendwo war Opposition und Subkultur-Dissidenz näher als in der ?SSR. Aber in der Velvet Revolution drängte nicht nur der Untergrund nach (ganz) oben, sondern auch Karel Gott sich ins Bild, während vom rechten Rand äußerst populäre Oi!-Bands auftrumpften.

    Wenn von der Samtenen Revolution in der ?SSR die Rede ist, schwingt gelegentlich auch Velvet Underground mit, die New Yorker Bezugsgröße für jenen tschechischen Underground um die legendären Plastic People of the Universe und ihren künstlerisch-ideologischen Kopf Ivan Martin Jirous, der viele Jahre von Staatsseite nicht gerade mit Samthandschuhen behandelt wurde, sondern ganz im Gegenteil drakonische Strafen für ästhetisch-politische Abweichung kassierte wie auch der befreundete Dramatiker Vaclav Havel, Mitinitiator der Charta ´77, (die ja in Reaktion auf Urteile gegen die Plastic People und Umfeld gegründet wurde) und bald erster postkommunistischer Präsident des Landes, der noch 1989 wegen angeblichen Rowdytums verurteilt wurde. Im Laufe des rasanten Umbruchsprozesses, der punktgenau vor 30 Jahren am 17.11.1989 begann und im Zentrum des Abends steht, wird aber nicht nur er nach ganz oben gelangen, sondern beispielsweise auch Michael Kocab, Sänger der gen Frank Zappa orientierten Prog-Sound mit Post Punk vermengenden Pražský výb?r, zum Minister und verhandelt den Abzug der sowjetischen Streitkräfte.
    Die Skurrilität dessen sogar noch etwas übertrumpfend, schafft es zudem Karel Gott, der öffentlich gegen die Charta ´77 Stellung bezogen hatte, mit dem gerade vom Exil ins Land gekommenen Liedermacher Karel Kryl zusammen auf dem gleichen Balkon singend zu agieren, von dem die seit 1969 mit einem Bann belegte Marta Kubišová mit ihrem berühmten Song »Modlitba pro Martu« die Masse zu Tränen rührt. »Karel Gott (mit uns)« intoniert zur selben Zeit allerdings auch die Prager Skinhead-Band Orlík, Vorreiter einer bald riesenhaft werdenden rechten Skinhead-Bewegung. Ein spannendes wie verwirrendes Bild, das das präsentierende Trio kundig aufzuklären versucht.

    Details
    • Einlass: 20:00 Uhr
    • Beginn: 20:30 Uhr
    • Eintritt: frei
  • Fr
    13.12.
    Im Sieg solidarisch: Das Solidarnosc Anti-Apartheid Festival am 13.12.1989, Gdansk Konzert
    Im Sieg solidarisch: Das Solidarnosc Anti-Apartheid Festival am 13.12.1989, Gdansk

    Sounds ot ´89
    Mit Miroslaw “Maken” Dzieciolowski (Polskie Radio Czworka/ Joint Venture Sound System) und Mamadou Diouf & Band (PL)) / Party: Ort t.b.a

    Im Triumph eine Geste globaler Solidarität: am 8.Jahrestag des Kriegszustands in der Lenin-Werft, Gründungsort der Solidarnosc, arrangiert als jamaikanisch-britisch-polnisches Reggae-Fest. Punk- und Reggaeaktivist Maken erläutert Kontexte mit Jurek Kleszcz, einem der Organisatoren, wonach der damals aufgetretene afro-polnische Mamadou Diouf performt und eine Punky Reggae Aftershowparty den Vibe in die Nacht trägt.
    Der 13.Dezember ist tief ins polnische Gedächtnis eingebrannt. Verkündete doch an jenem Tag des Jahres 1981 General Jaruzelski den Kriegszustand im Land, um Herr der chaotischen Lage zu werden und jene politische Bewegung zu zerschlagen, die um die 1980 zugelassene Gewerkschaft Solidarnosc gewachsen war. Acht Jahre später, nach den ersten halbfreien Wahlen im Juni und dem Beginn der Verhandlungen zur friedlichen Machtübergabe am Runden Tisch, zudem nach dem Mauerfall als endgültiges Zeichen neuer Zeit, arrangierten die Gebrüder Kleszcz, lange Zeit schon Förderer des Reggae in Polen, eine ganz besondere Geste, die im Augenblick des Sieges den solidarischen Blick für weiterhin anstehende globale Kämpfe einforderte. Die schon länger funktionierende Achse zum britischen Reggae nutzend – bereits 1983 tourten Misty in Roots durch Polen – organisierten sie das Solidarno?? Anti-Apartheid Festival, das britisch-jamaikanische Acts mit polnischen Reggae-Musikern vereinte, die wiederum oft Punk- und Jazz-Background hatten, darunter Linton Kwesi Johnson & Dennis Bovell Dub Band, Twinkle Brothers, Bob Andy, Brisley Ford von Aswad und Benjamin Zephaniah. Selbst Adrian Sherwood von On-U Sound war geladen, konnte aber krankheitsbedingt dann doch nicht den Live-Dub-Mix übernehmen. Dass die Kämpfe in der neuen Zeit allerdings auch lokal weiter gehen würden, deutete sich während des Abends an, der ansonsten als rauschende Party begangen wurde: lokale Nazi-Skinheads provozierten mit Sieg Heil-Rufen und attackierten Besucher.
    Jurek Kleszcz, einer der Organisatoren, kommt extra aus London, um mit Maken, einem der wichtigsten Reggaepromoter Polens und damaligem Punk mit Beziehungen zur oppositionellen Punk-Kreisen in Ostberlin, die Kontexte aus heutiger Perspektive zu werten. Zudem tritt Mamadou Diouf auf, der damals als ganz junger Musiker zum Line-up zählte, heute aber der führende afro-polnische Act ist. Der 1983 zum Studieren aus dem Senegal gekommene und seit den späten 1980er in Polen musikalisch aktive Diouf vermengt vibrierenden Afro-Pop mit Reggae und Jazz, unterstützt durch Sama Yoon, eine Gruppe von renommierten Musikern der polnischen Reggae- und Globalgroove-Szene, und lässt das Ganze vom Dubproduzenten Activator Mario Dziurex live mixen. Der wiederum mit Maken aka DJ Bass Reprodukktor Xi?dz Maken I das Joint Venture Soundsystem betreibt, das eines der ältesten Polens ist und für die folgenden (Polski) Punky Reggae Aftershow Party aktiviert wird, die an einem noch anzusagenden Ort Leipziger Subkultur steigt.
    BBC.Report 1989: www.youtube.com/watch?v=NArQyinvYzY
    Mamadou Diouf beim Festival und die Reden von W?odzimierz Kleszcz und Brinsley Forde: https://www.youtube.com/watch?v=uTQ4UhK0BSw&fbclid=IwAR27giod9TtPDlsXjHF7NA0-XDEFkaTpzFgzn5AxzAls30brsipkidtxKe8

    Kartenvorverkauf bei Culton Ticket (Peterssteinweg 9, 04107 Leipzig) und tixforgigs.com.

    Details
    • Einlass: 19:00 Uhr
    • Beginn: 20:00 Uhr
    • Eintritt: 10,00 € / 8,00 € (VVK: 8,50 / 7,00 € zzgl. Gebühren)
  • Sa
    21.12.
    »Elektrokohle (Von Wegen)« (D, 2009, R: Uli Schüppel) und Vortrag »Heiner Müller in der Popkultur« mit Robert Mießner (Berlin) Sonstiges
    »Elektrokohle (Von Wegen)« (D, 2009, R: Uli Schüppel) und Vortrag 
»Heiner Müller in der Popkultur« mit Robert Mießner (Berlin)

    Sounds of 89/Film/Talk

    Was für die Leipziger Jazztage 1989 schon geplant war, wurde nun endlich wahr: Die Einstürzenden Neubauten spielten in der DDR. Featuring Heiner Müller, live im VEB Elektrokohle Berlin-Lichtenberg am 21.12.1989. Der Film folgt den Wegen von Band wie Fans und zuvor führt Robert Mießner in das Verhältnis von Heiner Müller zur Popkultur ein.
    Trailer: www.youtube.com/watch?v=PtDV9vbkHXI
    Die Westberliner Einstürzenden Neubauten waren eine Kultband in der alternativen Szene der Spät-DDR und entsprechend setzte eine Sehnsuchtsbewegung aus allen Richtungen ein, als sie nach mehrmaligen Versuchen wirklich erstmalig in der DDR spielen konnten. Organisiert vom Hörspielmacher Wolfgang Rindfleisch, der auch die Heiner Müller-Vertonungen »Bildbeschreibung« (1988) und »Die Hamletmaschine« (1990) mit den Einstürzenden Neubauten arrangierte, während Heiner Müller selbst, der in Begleitung des französischen Kulturministers auftauchte, im Intro eines
    der zwei hintereinander folgenden Konzerte von Stalins Neubauten sprach, die nun einstürzten. Uli Schüppel, der im gleichen Jahr bereits Nick Cave & The Bad Seeds auf deren USA-Tour gefilmt hatte, begleitete die Band vom Treffpunkt in Kreuzberg bis zur Show in Lichtenberg und hatte glücklicherweise stets seine Kamera dabei, um den historischen Moment einzufangen. Es dauerte allerdings bis 2009, bis das Material seine Verwendung fand, nun kombiniert mit einer Vielzahl an damaligen Konzertbesuchern, die von ihren Wegen zur Show und dem Zeitgeist jener Tage erzählen.
    Robert Mießner, selbst auch im Film, erläutert zuvor, wie Heiner Müller zu den Einstürzenden Neubauten kam und welche weiteren Bezüge es zwischen entgrenzter Popkultur und dem Werk Müllers gibt, von Heiner Goebbels bis zum Expander des Fortschritts und drüber hinaus.

    Kartenvorverkauf bei Culton Ticket (Peterssteinweg 9, 04107 Leipzig) und tixforgigs.com.

    Details
    • Einlass: 19:00 Uhr
    • Beginn: 20:00 Uhr
    • Eintritt: 8,00 € / 6,00 € (VVK: 7,00 / 5,00 € zzgl. Gebühren)